Chima di Rapa schaut auf dem ersten Blick etwas wild aus. Das Wintergemüse aus Italien hat große ledrige Blätter an langen Stängeln und in der Mitte kleine an Brokkoli erinnernde Blütenansätze. Man findet ihn leider nur sehr selten auf den Märkten, weil er noch nicht sehr bekannt ist, und bei denen die ihn kennen gehen die Meinungen, wie er den Aussehen muss, weit auseinander.
Die eine Fraktion möchte vor allem die Blätter solange sie noch jung sind. Die andere Fraktion will nur die Blütenstände, wenn der Rapa schon etwas älter ist. Mein Gemüsehändler schimpft, „Mann kann es niemanden recht machen“. Jetzt gibt es bei ihm Chima di Rapa nur noch wenn er auch gerade Appetit darauf hat. Für mich bedeutet das, Augen offen halten und hoffen, dass er bald wieder Hunger hat.
Ich bin bei der Verarbeitung des Gemüses nicht so wählerisch. Ich verarbeite bei dem Rapa alles auf einmal. Stängel, Blätter und die Blüten, ich finde das ist eine tolle Kombination, weil jedes Teil ein klein wenig anders schmeckt.
Wie schmeckt Cima di Rapa?
Die Stängel sind vom Geschmack etwas schärfer und leicht bitter. Die Blätter dagegen würde ich eher mit einem kräftigen Wurzelspinat vergleichen, und die Blütenstände schauen nicht nur aus wie Brokkoli, sie erinnern auch im Geschmack daran, wobei sie etwas mehr Charakter haben (mein Verhältnis zu Brokkoli ist gespalten).
Die Zubereitung ist sehr simpel. Ich blanchiere den Rapa zuerst und braten ihn dann sehr scharf mit etwas Knoblauch und Olivenöl an. Dann kommt noch frische Pasta dazu und das war’s auch schon.
Man kann das Wintergemüse aber auch gut als Beilage servieren. Wer bitteres Gemüse mag wird begeistert sein und sollte unbedingt die Augen offen halten ob nicht evtl. der eigene Gemüsehändler auch gerade Appetit auf Rapa hat.
Cima di Rapa mit Pasta
Zutaten
- 1 kg Cima di Rapa
- 1 Knoblauchzehe
- Olivenöl
- Salz
Anleitungen
- Die Blätter des Cima di Rapa abzupfen, die Stängel (die obere Hälfte) kleinschneiden, die Blütenstände beiseite legen.
- In einem großen Topf mit kochendem Wasser zuerst die Stängel, nach einer halben Minute die Blütenstände und nach ca 1 Minute die Blätter hineingeben und blanchieren. Nach einer MInute alles herausfischen und abtropfen lassen.
- In einer Pfanne den fein geschnittenen Knoblauch in Olivenöl anbraten und dann den Rapa dazugeben und kurz scharf anbraten.
- Mit Salz würzen und frisch gekochte Pasta dazugeben (ich koche die frische Pasta in dem Wasser in dem ich davor den Rapa blanchiert habe)
- Evtl. noch etwas Olivenöl dazu gebern - fertig.
Das ist jetzt kein Gourmet Gericht, aber eine prima Möglichkeit sich auch mal an neues vielleicht noch unbekanntes Gemüse zu wagen.
Klassisch wird Chima di Rapa mit gehackte Sardellenfilets, zerdrückter Knoblauch, Salz und Olivenöl zubereitet. Sardellenfilets hatte ich aber gerade nicht da – daher ist mein Rezept noch einfacher gehalten – aber schmecken tut es trotzdem