Für alle die einen eigenen Garten besitzen und plötzlich Unmengen an Gemüse und Obst haben ist es fast schon Pflicht. Für alle anderen, wie mich, ist es ein Genuss. Einkochen ist sehr einfach, wenn die Grundlagen stimmen.

Vorrat anlegen & Veredeln

Einfach Einkochen

Jetzt im Sommer, gibt es Obst und Gemüse im Überfluss, in bester Qualität und zu günstigen Preisen. Leider kann niemand soviel Essen wie, gerade Angeboten wird. Aber das schöne ist ja, dass man viele Genüsse auch in den Winter hinein retten kann. Ich spreche jetzt nicht von Einfrieren, was definitiv auch geht, sondern von Einkochen. Die Methode die auch bei Stromausfall funktioniert und die so manches Gemüse und Obst noch mal auf ganz besondere Art und Weise veredelt.

Ich gebe gerne zu, dass wenn man den Arbeitsaufwand und die Kosten zusammen rechnet, mutiert mein Glas eingelegte Gurken zu einem absoluten Luxusprodukt, aber darum geht es ja gar nicht. Natürlich ist ein Glas Essiggurken im Supermarkt günstiger – oder Pfirsiche oder was auch immer, aber es sind halt nicht meine Gurken.

Das erste Mal hab ich die Essiggurken Ende November probiert. Ich habe HotDogs gemacht und da gehören halt Gurken drauf. Das war das beste HotDog das ich je gegessen hab – nämlich weil das meine Gurken waren.

Ich habe aber nicht nur Gurken eingekocht, sondern mich auch an Balsamico Zwetschgen versucht und habe mit viel Geduld Karotten in Gläser gestapelt. Auf jeden Fall werd ich das dieses Jahr wiederholen – ich berichte, dann nächstes Jahr wieder, ob es funktioniert hat.

Die Rezeptideen stammen übrigens aus dem Buch  Einmachen & Fermentieren aus dem G|U Verlag, das ich jedem empfehlen kann, der sich etwas mehr mit dem Thema beschäftigen will.

Eingelegte Karotten (Möhren)

Fangen wir mit was buntem an. Karotten gibt es ja nicht nur im klassischen Orange, sondern auch in Gelb und in Rot. Schmecken tun sie alle recht ähnlich, aber hier geht’s um die Optik und daher macht Abwechslung durchaus Sinn.

Bunte Karotten

Stellprobe wieviel Karotten in ein Glas passen.

 

Eingelegte Karotten (Möhren)

Vorbereitungszeit: 1 Stunde
Einkochen: 45 Minuten
Gesamtzeit: 1 Stunde 45 Minuten
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Zutaten

  • 500 g orange Karotten
  • 500 g gelbe Karotten
  • 250 g rote Karotten
  • 1 kl Schalotte
  • 1/2 Bund Koriander
  • 250 ml Weißweinessig
  • 1 EL Salz
  • 1 EL Zucker
  • 2 EL Koriandersamen

Anleitungen

  • Karotten schälen und entsprechend der Höhe der Einmachgläser (bis ca. 2-3cm unter den Rand) kürzen und der Länge nach vierteln.
  • Schalotten in Ringe schneiden, Korianderblätter abzupfen.
  • Die Karotten getrennt nach Farbe in einen Dämpfeinsatz legen, die Zwiebelringe darüber streuen und 15 Minuten bei schwacher Hitze Dämpfen, bis die Karotten bissfest sind.
  • Karotten in die Gläser sortieren, dabei darauf achten, dass sich die Farben unterscheiden. Das sieht schöner aus (schmecken tut es so oder so). 
    Koriandergrün und Zwiebeln dazwischen stecken.

Sud

  • Essig mit 750 ml Wasser zusammen mit Salz, Zucker und Koriandersamen aufkochen. 
  • Den Sud über die Karotten geben so dass alles bedeckt ist. Sofort den Deckel schließen.
  • Die Gläser auf ein hohes Blech oder in eine hohe Raine stellen. Mit kochendem Wasser aufgießen und im Ofen bei 100°C 45 Minuten einkochen.

Notizen

Die roten Karotten färben sehr stark, daher verwende ich davon weniger und dämpfe sie auch getrennt von den anderen Karotten.

Balsamico Zwetschgen

Ich träum immer noch von meiner Käseplatte, da wollte ich die Balsamico Zwetschgen dazu servieren, oder zu Wild – oder einfach so. Glaub mir, wenn das Glas offen ist wird es nicht lange halten, aber probier es einfach selber.

Balsamico Zwetschgen mit Szechuanpfeffer

Vorbereitungszeit: 20 Minuten
Einkochen: 30 Minuten
Portionen: 5 Gläser
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Zutaten

  • 1,5 kg Zwetschgen entsteint

Sud

  • 1 Orange bio
  • 1 kleines Stück Ingwer
  • 500 ml Balsamessig
  • 1 TL Szechuanpfeffer
  • 1 EL Zucker
  • 1/2 EL Salz

Anleitungen

  • Die Zwetschgen an der Seite aufschneiden und den Stein entnehen
  • Die Orange wasche und dünn schälen, den Ingwer schälen (geht am besten wenn man mit einem Löffel die dünne Schale abkratzt) und in dünne Scheiben schneiden.
  • Essig mit 500ml Wasser und den restlichen Zutaten vermischen und einmal aufkochen lassen.
  • Sud über die Zwetschgen geben und über Nacht ziehen lassen. (Damit nicht ständig eine Zwetschge rausschaut mit einem Teller beschweren)
  • Am nächsten Tag die Zwetschgen in einem Sieb abgießen und auf die Gläser verteilen.
  • Den Sud aufkochen und über die Zwetschgen geben, die Gläser sofort verschlließen.
  • Im heißen Wasserbad bei 100°C im Ofen 30 Minuten einkochen

Süß saure Gurken mit Kurkuma

Das hier werden die süß-sauren Gurken für mein HotDog. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von dem Hotdog, aber die Gurken schmecken auch zu anderen Gelegenheiten.

Süß saure Gurken mit Kurkuma

Vorbereitungszeit: 1 Stunde
Einkochen: 1 Stunde
Portionen: 5 Gläser
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Zutaten

  • 1 kg Gärtnergurken
  • 1 rote Zwiebel
  • 250 ml Weißweinessig (6% Säure)
  • 120 g Zucker
  • 1,5 EL Salz
  • 2 EL Senfsamen
  • 50 g Kurkumawurzel frisch

Anleitungen

  • Gurken waschen und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Das kann man mit der Hand oder aber auch mit einem Gemüsehobel machen. Zwiebel in feine Streifen schneiden.
  • Die Gurkenscheiben, bis 2 cm unter den Rand, in die Gläser füllen. Dazwischen die Zwiebelstreifen geben.
  • Kurkumawurzel fein würfeln. Zusammen mit den restlichen Zutaten und 700ml Wasser in eine Topf geben und bei mittlerer Temperatur knapp 5 Minuten köcheln lassen.
  • Den Sud heiß über die Grukenscheiben gebren, dabei darauf achten, dass überall ungefähr gleich viel Senfsamen dabei sind. Die Gläser sofort verschließen.
  • Bei 100°C im heißen Wasserbad 60 Minuten im Ofen einkochen.

Einen Nachteil haben all diese Rezepte: Bevor Du sie probieren kannst musst du mindestens 3 Wochen warten. Je länger um so besser.