Bavarian Gin Tasting

Bayern, ein wunderschönes Fleckchen Erde – mit all seinen hohen Bergen, grünen Wäldern, zahlreichen Seen und tollen Gins. Gins? Ja, Bayern ist nicht nur die Heimat von süffigen Bier, leckeren Obstbränden und den traditionellen Weißwürsten, es kann sich mit seinen mehr als 30 Gin-Destillerien auch in die Führungsriege für das deutsche Wachholderdestillat einreihen. Für uns natürlich Grund genug, ein paar dieser Produkte ihm Rahmen eines „Bavarian-Gin-Tastings“ genauer unter die Lupe zu nehmen.

Bavarian Gin Tasting – Viel Geschmack, Spaß und gute Laune

So viel sei vorab angemerkt, wir hatten nicht nur wahnsinnig viel Spaß  (und auch ein wenig Arbeit) bei unserem Gin Tasting, sondern waren auch begeistert über die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der bayrischen Gins.

„Das war der erste Streich und der zweite folgt zugleich“

Nach dem vielen positiven Feedback, was wir für unser erstes Gin-Tasting bekommen haben (zur Erinnerung: wir hatten damals fünf Münchner Gins auf dem Prüfstand), folgte bei dem zweiten Tasting ein sechster Münchner Gin und zahlreiche Gins aus Bayern. Wir waren positiv über die große Resonanz überrascht und haben uns natürlich wahnsinnig darüber gefreut, dass uns so viele bayrische Destillerien unterstützen wollten. Vielen Dank dafür! Insgesamt haben wir 20 (!!!) bayrische Gins verkostet, allerdings haben wir dafür zwei Anläufe gebraucht – mehr als 11 Gins gingen einfach nicht an einem Abend, auch wenn man immer nur sehr wenig probiert.

Von guad über sauguad bis wow!

Vor ab dürfen wir vermelden, die bayrischen Gins „können was!“. Da Geschmäcker unterschiedlich sind, muss jeder individuell entscheiden, welchen Gin er besonders gerne mag. Wir haben bei unserem Tasting viel diskutiert und nicht immer waren alle Beteiligten einer Meinung, aber letztendlich wurde fast immer ein gemeinsamer Nenner gefunden, der sich dann mit einem abgestimmten Eintrag in der CAMY-Gin-Skala manifestiert hat.

Wann ist ein Gin ein Gin?

Auch wenn jeder weiß, dass Gin nicht gleich Gin ist und die Beantwortung der Frage, was unter (noch) „Gin“ subsumiert werden kann, schon fast philosophische Züge annimmt, haben wir einen Gin aus der Wertung herausgenommen. Sämtliche Verkoster an de Abend waren sich einig, dass dies ein gute Obstler sei, er aber leider mit Gin – auch im weitergefassten Sinne – nichts mehr zu tun hat.

Wir haben unseren Gästen einiges abverlangt. Jeder Gin sollte mit Hilfe der CAMY Skala beschrieben werden – das ist manchmal auch etwas anstrengend.

Guter Gin – Schlechter Gin

Wie schon an anderen Stellen angemerkt, ist es nicht unser Augenmerk zu definieren, ob ein Gin gut oder schlecht ist – dies ist ein sehr schwieriges bis fast unmögliches Unterfangen. Allerdings nehmen wir uns heraus, zu sagen, dass ein Gin (sehr) gut ist, weil er uns schmeckt, ja, uns in einem besonderen Maße anspricht. Die nachfolgenden Gins haben auf ganz unterschiedliche Art bei uns das besondere „Wow-Erlebnis“ ausgelöst. Mal war es der eigene Charakter, mal eine besondere Note oder einfach nur ein toller Geschmack der uns begeistert hat.

  • ascaim Eschenblatt Gin – hohe Komplexität und dennoch Wachholder im Vordergrund…sehr lecker
  • Ettaler Gin 1596 – die Kräuterbombe unter den Gins…sehr individuell, sehr speziell, wir fanden ihn klasse.
  • MOORGIN – mit Wachholder nur ein Botanical und trotzdem so viel Charakter…fast nicht zu glauben
  • Brennstüberl Geistreich Gin – hier ist der Name Programm…ausgesprochen charaktervoller Gin
  • Brennstüberl Geistreich Old Castle Gin – leichte Süße und Kräuternoten gepaart mit hoher Individualität…den muss jeder einmal probiert haben

Die CAMY-Gin-Skale

Alle von uns verkosteten Gins werden (nach und nach) geschmacklich in der CAMY-Gin-Skala eingeordnet und dort abgebildet. Die CAMY-Gin-Skala erhebt natürlich keinen Anspruch der Vollständigkeit, kann aber als Einkaufshilfe verstanden werden.

Fazit

Können die Bayern Gin was? – Absolut! Keiner der von uns verkosteten Gins braucht sich verstecken. Alle waren gut, manche sogar ’sauguad‘. Welchen Gin wir bevorzugen hängt auch immer von persönlichen Präferenzen ab und variiert auch stark mit der Stimmung, der Jahreszeit oder der Lokation. Deshalb versuchen wir mit der Einordung in die CAMY-GIN-Skala, das scheinbar unmessbare messbar zu machen. Ob uns das immer gelingt? Nun wahrscheinlich nicht, aber wir geben unser bestes um nachvollziehbar zu bleiben.

Ausblick

Sind wir jetzt müde geworden weitere Gins zu verkosten? Auf gar keinen Fall! Die CAMY-Gin-Skala lebt natürlich davon, dass sie sich nicht nur bei Bayrischen und Münchnern Gins bewährt sondern auch bei Gins aus NRW, Hamburg, Schottland, Spanien, Japan oder den USA funktioniert (um hier nur einige regionale Beispiele zu nennen). Dementsprechend werden wir jetzt nach unseren Lokalpatriotismus ablegen und auch „anderen“ Gins aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt eine Chance geben, sich zu beweisen.Wenn ihr selber (darauf) brennt, euren Gin von uns verkosten und in die CAMY-GIN-Skale einordnen zu lassen, freuen wir uns, wenn ihr uns kontaktiert.

Für alle die zwischendurch mal eine Erfrischung brauchten brauchten hatten wir einen ausreichenden Vorrat von GINLOS Tonic da.

Danksagung

Ganz herzlich möchten wir uns bei all unseren Gin-Testern (befreundete (Liquid-)Food-Bloggern, Gin-Liebhabern, „Brothers and Sisters in Gin“ etc.), die sich die Zeit und Muße genommen haben, die zahlreichen bayrischen Gins zu verkosten und zu kategorisieren, bedanken. Wir hatten viel Spaß und einige tolle Genusserlebnisse und hoffentlich ihr auch. Darüber hinaus möchten wir uns auch bei allen bayrischen Destillerien, die uns kostenlos ihren Gin – und manchmal sogar mehr als eine Gin-Sorte – zur Verfügung gestellt haben, bedanken.

Besonderen Dank möchten wir auch noch einmal an die Franz Stettner & Sohn GmbH aussprechen, die uns mit dem GINLOS Tonic versorgt hat. Auch wenn wir alle Gins „nackt“ (sprich pur) verkostet haben, so hat es doch sehr geholfen, auch den ein oder anderen G&T zu probieren.