Münchner Gins im Geschmacksvergleich

„Mia san mia“, was übersetzt für „wir sind wir“ steht, umschreibt das Münchner (eigentlich bayrische) Lebensgefühl und die Selbstverständlichkeit ein Münchner zu sein. Im Neudeutschen könnte man dies auch mit „Munich First“ umschreiben und unterstreicht den Lokalpatriotismus. Doch was hat das jetzt mit Gin zu tun? Ganz einfach: mittlerweile gibt es auch in der bayrischen Landeshauptstadt eine nicht unerhebliche Anzahl an lokalen Gin-Destillerien und wir wollen die entsprechenden Gins auf den „Prüfstand“ stellen. Kann „die schönste Stadt der Welt“ auch Stolz auf seine Gins sein?

von | Jun 20, 2017 | Bar Talk, Let's talk about Gin

Münchner Gin Tasting – sauguad

Was kann einen Abend mit Freunden, Nachbarn und Bekannten, bei dem es geistreiche Gespräche, interessante Diskussionen, nette Musik und feine Knabbereien gibt, noch toppen? Ganz einfach, ein Abend, bei dem es genau das gibt, plus ein Gin-Blind-Tasting!

Neben ein bisschen Patriotismus, frei nach dem Motto „Wenn die Münchner Gins genauso gut fließen wie der Eisbach, dann kann ja gar nichts mehr schief gehen“, gab es vor allem eins: UNGLAUBLICH viel Spaß und Heiterkeit. Dieses tat aber dem seriösen Ansatz der Veranstaltung – die Einordung von fünf Münchner Gins in die CAMY-GIN-Skala – keinen Abbruch.

Ganz im Gegenteil, die 10 Gin-Liebhaber und Gin-Enthusiasten probierten mit uns zusammen die Münchner Gins und diskutierten einen ganzen Abend lang über unser Lieblingswacholdergetränk. Natürlich ging es dabei nicht nur darum, wie sich einzelne Geschmacksnuancen und besondere gustatorische Erlebnisse darstellen lassen. Der Abend hat auch dazu beigetragen, den „Spaßfaktor Gin“ besser zu verstehen. Und so viel sei vorweggenommen, unsere Münchner Gins können was; ja sie können sogar richtig was!

Diese Münchner Gins haben wir getestet

(in alphabetischer Reihenfolge):

Feel!MomentumSoul of BavariaThe DukeThe Illusionist

Übrigens, die Gins wurden pur, ohne jegliche Zusätze verkostet. Außerdem wurde nicht verraten welcher Gin gerade im Glas war. Die Beurteilung erfolgte anhand der entwickelten „CAMY-GIN-Scale“.

Wichtig ist anzumerken, dass die CAMY-Skala keine Aussage macht ob ein Gin gut oder schlecht ist! Vielmehr sollte die Vielschichtigkeit, der Gins herausgestellt werden. Gin ist nicht gleich Gin und die individuellen geschmacklichen Präferenzen jedes einzelnen Gin Trinkers und Connaisseurs sind natürlich sehr unterschiedlich.

Geschmäcker sind verschieden

Aber auch wenn Geschmäcke sehr unterschiedlich sein können, so lagen die Tester interessanterweise bei der Einordnung der einzelnen geschmacklichen Ausprägungen gar nicht so weit auseinander und die „CAMY-GIN-Scale“ hat sich als sehr praktikable erwiesen. Wir werden sie deshalb nach und nach auch bei anderen Gins verwenden.

Natürlich muss überprüft werden, ob der patriotische und leicht hochnäsige „mia san mia Ansatz“ im Vergleich mit anderen deutschen Gins (bspw. aus Hamburg, Berlin oder dem Schwarzwald) auch weiterhin Bestand hat. Allerdings werden wir uns im nächsten Schritt erst einmal den bayrischen Nicht-Münchnern Gins widmen.

Die Ergebnisse für die fünf Münchner Gins findet ihr Übrigens hier: Münchner Gins