Winterspargel werden sie genannt, die Schwarzwurzeln, sind sie in ihrer Form und geschält dem wunderbaren Frühlingsgemüse doch sehr ähnlich. Geschmacklich jedoch herber, nussiger, schwerer, eben wie der Winter, und doch lecker-leicht, vor allem in Kombination mit Nudeln und einem köstlichen Petersilienöl.

High-Carb Glück

Spaghetti mit Schwarzwurzeln und Petersilienöl

Ich hab’s getan: Ich habe mir eine Biobox bestellt. Alle zwei Wochen bekomme ich jetzt eine Kiste mit knapp fünf Kilo Gemüse geliefert. Gerettetes Gemüse, wohlgemerkt. Also solches, das nicht den offiziellen Normen für den Handel entspricht. Weil es zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn, seltsam geformt oder was auch immer ist.

Für mich ist die Biobox erstmal ein Testlauf. Ich finde das Projekt toll, habe aber auch etwas Angst. Denn: Ich bin eine Lustesserin. Ich kaufe die Sachen, die ich essen möchte, und disponiere deshalb geplantes Essen oft um. Trotzdem schaffe ich es fast immer, alle gekauften Zutaten zu verwerten, was unter anderem daran liegt, dass ich nie allzu große Mengen an Produkten einkaufe, die verderben können. Sprich: Gemüse.

Jetzt aber bekomme ich eine Box geliefert, von der ich nicht vorher weiß, was sie enthält. Bei der ich nicht sagen kann, das und das Gemüse bitte nicht, dafür mehr von dem anderen. Stattdessen: Überraschung! Und: Eine große Challenge für mich. Werde ich es schaffen, nur das gelieferte Gemüse zu essen? Kann ich überhaupt so viel Gemüse verarbeiten, bevor es schlecht wird? Mein Tiefkühlfach ist klein und eigentlich immer voll, und selbst wenn es größer wäre, müsste der Inhalt ja auch irgendwann gegessen werden.

Es bleibt also spannend. Ich halte euch auf dem Laufenden, wie ich mit der Box zurechtkomme. Jetzt gibt es erstmal ein Rezept mit einer der gelieferten Gemüsesorten, die definitiv bisher zu kurz auf dem Blog gekommen ist: Schwarzwurzeln.

Handschuhe oder keine Handschuhe – that’s the question

Zu meinem ersten Schwarzwurzelrezept, den Tagliatelle mit Schwarzwurzelragout, kam als Kommentar die Frage, ob man sie mit Handschuhen schälen müsse. Das ist tatsächlich eine sehr gute und häufig vorkommende Empfehlung. Schwarzwurzeln sondern beim Schälen einen klebrigen weißen Saft ab. Falls ihr also viele Stangen schälen müsst, zieht Handschuhe an, um das Kleben an den Händen zu vermeiden. Solltet ihr nur wenige Stangen haben, wie bei diesen Nudeln mit Schwarzwurzeln und Petersilienöl, oder falls ihr einfach wahnsinnig schnell schälen könnt, dann sind Handschuhe meiner Meinung nach nicht nötig. Ich benutze selten welche, da ich den Kontakt zum Lebensmittel bevorzuge. Das führt aber auch dazu, dass ich bei größeren Menge hinterher meine Hände erstmal schrubben muss.

Hinzu kommt, dass Schwarzwurzeln sich nach dem Schälen verfärben. Ihr kennt das von Äpfeln. Geschmacklich macht es keinen Unterschied, doch wenn euch die leichte Verfärbung stört, könnt ihr die Schwarzwurzeln in Essigwasser legen oder mit Zitronensaft beträufeln.

Spaghetti mit Schwarzwurzeln und Petersilienöl

Portionen: 2 Portionen
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Zutaten

  • Spaghetti
  • Olivenöl
  • 1 kleine Schalotte
  • 6 Stangen Schwarzwurzeln
  • 3 Stängelchen Petersilie, glatt
  • 125 ml Sahne
  • etwas Nudelkochwasser
  • Salz, Muskat

Anleitungen

  • Schalotte schälen, fein würfeln und in Olivenöl auf kleiner Flamme glasig dünsten
  • Schwarzwurzeln schälen und in Scheiben schneiden
  • Zwiebeln aus der Pfanne nehmen, Temperatur etwas höher drehen, und die Schwarzwurzelstücke in Olivenöl anbraten
  • Spaghetti kochen, etwas Nudelkochwasser aufheben
  • Die Zwiebeln zurück zu den Schwarzwurzeln geben, die Sahne aufgießen, etwas Nudelkochwasser dazugeben und leicht köcheln lassen, bis die Schwarzwurzeln weich sind. Mit Muskat und Salz würzen
  • Petersilie waschen, mit Olivenöl im Mixer zu einer cremigen Masse mixen
  • Die Spaghetti abgießen und zum Schwarzwurzelgemüse geben, mit Petersilienöl servieren

#nofoodwaste: Das könnt ihr aus den Resten machen

Schwarzwurzeln halten sich im Kühlschrank einige Tage. Noch besser: Ihr verarbeitet den Rest gleich zu einer wärmenden Suppe, zum Beispiel zu einer Schwarzwurzel-Pastinaken-Suppe. Der Foodblogger Frederik empfiehlt dazu geschmackvolles Öl wie Walnuss- oder Kürbiskernöl. Ich empfehle euch, einfach das Petersilienöl aus diesem Rezept zu nehmen. Da habt ihr gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sehr gut schmecken auch Schwarzwurzeln in einer Meerrettich-Soße mit Kartoffelpuffer.