Brot ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Schon unserer Ur-Ur-Ur Großerltern haben Sauerteigbrot gebacken und derern Ur- Ur – Ur- usw -Eltern auch und immer haben sie 3 Sachen genommen. Mehl, Wasser und etwas Salz. Wenn ich mir heute so die Zutatenliste von einem Brot ansehe bin ich ratlos. Viele Dinge die da drin sind kenne ich nicht und was die genau dort machen weiß ich nicht und Essen will ich das Zeugs eigentlich auch nicht. Also hab ich beschlossen, mein Brot wieder öfters selber zu backen.
Sauerteig Brot backen – eine Wissenschaft?
Ich habe eine Methode gefunden wie ich ohne großen Aufwand alle 2-3 Tage ein frisches Sauerteig Mischbrot backen kann. Mir ist dabei vor allem wichtig, dass ich nicht tausend Sachen abwiegen muss – eigentlich will ich gar nicht wiegen, denn das ist dann schon wieder ein Gerät was ich aus dem Schrank zerren muss (und danach wieder aufräumen muss).
Bei diesem Rezept reicht mir eine Tasse. Sie ist das Maß aller Dinge und mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden.
Sauerteig herstellen
Das erste was man für ein Sauerteigbrot braucht ist ein aktiver Sauerteig. Mit etwas Zeit kann man sich den selber herstellen. Dazu benötigt man genau zwei Sachen: Roggenmehl (Type 1150) und Wasser.
Ich habe zum Starten 2 EL Roggenmehl genommen und dieses mit 2 EL Wasser verrührt und offen in der Küche stehen lassen. Am nächsten Tag habe ich wieder 2 EL Roggenmehl und 2 EL Wasser dazu gegeben. Das wiederhole ich solange bis der Teig nach ca. 3-4 Tagen anfängt säuerlich zu riechen und sich Blasen bilden. Jetzt ist der Anatz für den Sauerteig fertig. Ich bewahre ihn in einem Schraubglas im Kühlschrank auf und füttere ihn alle 3-4 Tage mit etwas Roggenmehl und Wasser.
Das ist, was den Sauerteig angeht, eine etwas rabiate Methode, aber ich glaube mehr Liebe braucht mein Sauerteig nicht – bei mir funktioniert es so wunderbar.
Sauerteig Mischbrot
Bei dem folgendem Rezept für ein Sauerteigbrot, habe ich die Mengen immer mit einer größeren Tasse abgemessen. Die Zutaten sind in der Reihenfolge aufgeführt wie sie verwendet werden. Ich fange mit dem Brot immer am Vormittag an. Dann kann ich das Brot am nächsten Tag gegen Mittag in den Ofen schieben. Wenn Ihr das Brot am Abend backen wollt fangt ihr halt Mittags an – wie auch immer Ihr werdet gut 1 1/2 Tage brauchen bis das Brot fertig ist.
Sauerteig-Brot selber backen
Zutaten
- 4 Tassen Roggenmehl Typ 1150
- 2 Tassen Wasser
- 2 EL Sauerteigansatz
- 1 Tasse Weizenvollkornmehl Typ 1050
- 2 g Hefe frische Hefe etwas so groß wie ein Stecknadelkopf
- 1/2 Tasse Wasser
- 2 Tassen Weizenvollkornmehl Typ 1050
- 2 TL Salz
Anleitungen
- Am Morgen 4 Tassen Roggenmehl mit 2 Tassen Wasser und 2 EL Sauerteigansatz vermischen und gut verrühren dass keine trockenen Mehlnester bleiben. Das geht am besen in der Rührschüssel in der man den Teig am Schluss auch kneten will. Die Schüssel mit einem Teller abdecken und bei ca. 20°C - also Zimmertemperatur gehen lassen.
- Am Abend 1 Tasse Weizenmehl mit einem winzigen Stück Hefe und 1/2 Tasse Wasser verrühren und über Nacht kühl gehen lassen.
- Am nächsten Morgen sollte der Sauerteig gut gegangen sein. Von dem Teig nehme ich einen Esslöffel und gebe ihn in ein sauberers Schraubglas - daraus entsteht der nächste Sauerteigansatz (füttern nicht vergessen) Die angerührte Hefemischung zum Sauerteig geben, 2 TL Salz und zwei weitere Tassen Mehl dazugeben und mit der Küchenmaschine kräftig durchkneten.
- In der Schüssel für weitere 2 Stunden zugedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Der Teig ist recht weich daher sollte man ihn schnell und beherzt einige male falten und dann in einen bemehlten Gärkorb geben. Das Brot noch mal 2 Stunden zugedeckt gehen lassen.
- Den Ofen auf 250°C vorheizein. Am besten funktioniert Ober/Unterhitze. Wer einen Pizzastein sein eigen nennt legt diesen auf den Rost im unteren Drittel des Ofens. Wenn Du keinen Pizzastein hast (warum hast du keinen Pizzastein?) geht auch ein Backbleck. Dieses ebenfalls im unteren Drittel des Ofens mit vorheizen.
- Das Brot aus dem Gärkörbchen direkt auf den heißen Pizzastein kippen. Keine Panik wenn der Teig etwas am Korb hängen bleibt, das verbäckt sich und schaut nacher noch uriger aus - beim nächsten mal einfach etwas mehr Mehl in den Korb geben.
- Bevor die Ofentüre schließt noch eine 1/3 Tasse Wasser in den Ofen schütten. Das Wasser verdampft und unterstützt die Krustenbildung.
- Das Brot für 1 Stunde bei fallender Temperatur backen. Das bedeutet, dass ich nach ca. 10 Minuten anfange die Temperatur Stückweise zurück zu schalten so dass ich nach 40 Minuten bei 200°C angekommen bin.
- Um zu testen ob das Brot genug gebacken ist kann man auf die Unterseite klopfen. Es sollte hohl klingen, dann ist das Brot fertig gebacken.
Wer Backmalz hat, kann auch noch einen Teelöffel voll davon dazugeben, das unterstützt den Geschmack noch mehr. Ich stelle mein Backmalz mittlerweile selber her. Das Rezept wie man Backmalz selber herstellen kann findest Du in dem Artikel: Backmalz selber machen.
Es gibt ein paar tolle Blogger die zum Thema Brot backen richtig viel zu sagen haben, wer tiefer in das Thema einsteigen will, der sollte sich da etwas umschaun. Meine Anlaufstelle in Sachen Brot ist und bleibt Lutz von Plötzblog, hier findet man alles was es zum Thema Brot selber backen gibt.