Japanisch für Anfänger

Glasierte Hühnerspieße mit Sesam

Ich habe keine Ahnung von japanischer Küche. Ich tu Sojasauce dran – dann ist es asiatisch. Alle echten und selbsternannten Experten müssen jetzt tapfer sein und alle Augen zudrücken.

OK, ich esse gerne japanisch und nicht nur Sushi. Dank Doc Joe RG, der viel in Asien unterwegs ist, kenne ich jetzt auch einige sehr akzeptable japanische Lokale in denen es richtig gutes japanisches Essen gibt. Aber japanisch Essen und selber japanisch Kochen sind dann halt doch zwei Welten.

Mach doch mal Japanisch…

Mach doch Hühnerspieße, hat er gesagt, für unser japanisches Gin-Tasting… Hey ich hab doch grad gesagt, dass ich von japanischem Kochen keine Ahnung hab!?

Außerdem wollte ich mich nicht erst durch japanische Kochbücher wälzen (die ich gar nicht besitze) und vor allem wollte ich keine Gewürze und Saucen besorgen müssen, die ich dann nur für dieses eine Rezept verwenden würde.

Um es kurz zu machen, ich war zu faul zum Einkaufen und zum Recherchieren. Es musste doch auch eine Möglichkeit geben Hühnerspieße zu machen, die fast Japanisch sind – also so tun als wären sie asiatisch aber eigentlich kommen sie aus meinem Gewürzschrank. Sojasauce fand ich, war schon mal ein guter Anfang.

Der Plan  – oder – was ich glaube was japanisch sein könnte

Hühnerspieße hab ich schon mal bei einem Running Sushi gesehen die könnten Japanisch sein. Hühnerspieße haben aber oft die Angewohnheit, dass sie sehr trocken sind und nach wenig bis fast gar nichts schmecken. Mein Plan war also zweigeteilt.

Zum einen wollte ich dafür sorgen, dass das Fleisch würzig und vor allem zart ist. Das erreiche ich, indem ich die Spieße für mehrere Stunden in einer kräftig gesalzenen Buttermilch mariniere (den Trick hab ich in einem tollen Buch gelernt das ich hier vorgestellt habe).

Dann wollte ich den Spießen eine süß scharfe Note geben, also mischte ich eine Glassur aus Knoblauch, Sojasauce, Honig und scharfer Sriracha Sauce.

Der Honig, so war die Idee, würde beim Grillen karamellisieren und dem ganzen noch eine herbe Note mitgeben.

Du merkst die Rezeptplanung basiert auf meinen fundamentalen Vorurteilen gegenüber der asiatischen Küche und einer großen Portion Unwissenheit. Dafür find ich, sind die Spieße ganz gut geworden. Vielleicht sollte ich einfach nicht erwähnen, dass sie japanisch sein sollten.

Ach ja, die Kumquats  hab ich dazu gegeben, weil ich irgendwo mal gelesen hab, dass Tim Raue das bei einem asiatischen Rezept so gemacht hat – und der Mann kennt sich ja doch ein wenig damit aus. Also hab ich es nachgemacht – war schon gut.

Glasierte Hühnerspieße mit schwarzem Sesam

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Zutaten

  • 1 Hühnerbrustfilet
  • 500 ml Buttermilch
  • 4 EL Salz

Glassur

  • 3 EL Sojasauce
  • 5 EL Honig
  • 1 EL Sriracha Sauche
  • 1 Knoblauchzehe fein gehackt

Marinierte Kumquats

  • 10 Stk Kumquats
  • 1 EL Reisessig

Anleitungen

Hühnerspieße

  • Das Hühnerfilet in lange dünne Streifen schneiden damit sie auf dem Grill schnell fertig werden und viel Platz für die Glasur ist
  • Buttermilch mit 4 EL Salz kräftig würzen und die Hühnerstreifen darin zugedeckt im Kühlschrank ca. 5 Stunden marinieren. Die Buttermilch sorgt durch die milde Säure dafür, dass das Fleisch wunderbar zart bleibt, und das Salz gibt dem ganzen eine perfekte Würze.
  • Die Hühnerstreifen auf kleine Holzspieße stecken. 
  • Die Hühnerspieße direkt vor dem Grillen mit der Glasur bestreichen und auf dem Grill von allen Seiten ca. 4-5 Minuten grillen bis das Fleisch durch ist. Dazwischen noch mal mit Glasur bestreichen.
  • Die Spieße vom Grill nehmen und mit schwarzem Sesam bestreuen und servieren.

Kumquats

  • Die Kumquats in Scheibenschneiden, mit etwas Reisessig marinieren und im Kühlschrank für ein paar Stunden durchziehen lassen.

Was ich vermutlich versucht habe zu kochen war Yakitori. – Hätte ich halt doch vorher mal danach gesucht ;)