„Macht nicht wieder so einen Aufwand“, lautete der Auftrag, als ich mich mit meinem Nachbarn zusammen setzte und wir überlegten, was es am nächsten Tag zum Essen geben sollte. Roastbeef mit Bratkartoffeln und einer selbstgemachten Remoulade war unser Vorschlag – und wir durften loslegen.
So ein Roastbeef ist ja wirklich keine große Sache. Das Fleisch, vorausgesetzt es ist eine wirklich gute Qualität, braucht außer ein wenig Wärme und viel Zuneigung nicht viel. Roastbeef macht sich fast von alleine. Die Idee mit der Honig Pfefferkruste ist uns erst bei den Vorbereitungen gekommen. Wenn man das Roastbeef nach dem Anbraten damit einstreicht, würde es noch genug Zeit haben, das Rindfleisch zu aromatisiern, während es bei ganz kleiner Temperatur, quasi bei Niedertemperatur fertig gart.
Roastbeef – first things first!
Ansonsten ist die Zubereitung von Roastbeef sehr einfach, solange ein paar wenige Punkte beachtet werden:
Bevor das Fleisch zubereitet wird, muss es unbedingt (!) – auf alle Fälle (!) – das ist mein voller Ernst (!) Zimmertemperatur haben. Das bedeutet dass das Fleisch mindestens 2 Stunden bevor es los geht aus dem Kühlschrank muss. Das Fleisch wird später kurz und kräftig angebraten und dann bei kleiner Temperatur (< 80°C) auf die gewünschte Kerntemperatur gebracht. Wenn das Roastbeef da noch zu kalt ist funktioniert die beschriebene Prozedur nicht.
Roastbeef in Honig Senf Kruste
Zutaten
- 2 kg Roastbeef
- 1 EL Pfeffer schwarz
- 1 EL Langpfeffer
- 1 EL rosa Pfeffer
- 1 EL Szechuanpfeffer
- 1 EL Senfpulver
- 3 EL Honig
- 2 EL Olivenöl
- grobes Meersalz
Anleitungen
- Die Pfefferkörner in einem Mörser grob zerstoßen. Das Senfpulver dazugeben und zusammen mit Olivenöl und Honig zu einer nicht zu dünnen Paste verrühren.
- Das Fleisch eine halbe Stunde bevor es gebraten wird mit groben Meersalz kräftig einreiben.
- Wir haben das Fleisch auf einem Gasgrill gegrillt, das hatte den Vorteil, dass wir am Anfang Vollgas geben konnten (250°C) und danach die Temperatur sehr schnell wieder auf max 80°senken konnten. Alternativ kann man das Fleisch auch in einer Pfanne von allen Seiten sehr kräftig anbraten. Pro Seite ca. 1 Minute
- Nach dem scharfen anbraten wird das Fleisch mit der Pfeffer-Honig Paste eingerieben. Es ist wichtig dies erst nach dem kräftigen anbraten zu machen, weil sonst der Pfeffer und der Honig verbrennen würde. Eigentlich ist das schon das ganze Geheimnis.
- Das gewürzte Fleisch wieder auf den Grill bei indirekter Hitze oder in den Backofen geben und bei 80°C langsam auf eine Kerntemperatur von ca 52°C bringen. Bei 52°C ist das Fleisch noch sehr medium, aber das Blut spritzt nicht mehr beim Anschneiden. Bei uns hat das knapp 2,5 Stunden gedauert.
- Sollte das Fleisch überraschend schneller fertig werden einfach die Temperatur auf 60° senken, dann kann das Roastbeef auch gut und gerne 2 weitere Stunden im Ofen auf die Gäste warten.
Wenn Ihr ganz viel Glück habt bleibt etwas vom Roastbeef übrig. Das schmeckt am nächsten Tag, dünn aufgeschnitten mindestens genau so gut!