Pegan - Ein Experiment

3x Rüben und das auch noch pegan!

Macht peganes Essen wirklich satt? – Womit brate ich mein Fleisch und wie kommt Geschmack an das Gemüse ohne Butter? – Eine ganze Menge Fragen türmten sich bei meinem ersten peganen Kochversuch auf.

Jetzt hab ich mich schon so weit aus dem Fenster gelehnt mit meinen Äußerungen zur peganen Küche, da muss ich es jetzt auch mal selber probieren. Pegan ist eine Mischung aus veganer und paleo Ernährung. Die vegane Küche setzt ganz auf frische, unbehandelte, pflanzliche Kost, die paleo Diät hingegen setzt den Fokus auf Dinge die auch schon in der Steinzeit verfügbar waren (was die alles wissen – ist schon toll!). Die pegane Küche wiederum bedient sich bei beiden Ernährungsformen und pickt sich dabei das vermeintlich Beste aus beiden Welten heraus. Erfunden hat es der Amerikaner Dr. Mark Hyman und der scheint damit große Erfolge zu haben.

bunte-karotten-smallMein Plan sieht vor verschiedene Rüben auf unterschiedliche Art und Weise zuzubereiten. Dünsten, Braten, Backen. Damit da richtig Geschmack dran kommt werde ich die Rüben unterschiedlich marinieren, so dass das eine Mischung aus Gemüse und lauwarmen Salat ergibt. Lauwarm vor allem deshalb, weil ich mir nicht ganz sicher bin wie lange die einzelnen Zubereitungsarten brauchen werden.

Ein Steak als Beilage

Als „Beilage“ hole ich mir bei meinem Metzger ein richtig gutes Steak. Damit ich mir keine Gedanken mehr darüber machen muss in welchem Bratenfett ich das Fleisch anbraten soll, wähle ich eine gut durchwachsenes Stück Roastbeef (dryaged). Das werde ich einfach in der Grillpfanne scharf anbraten, kurz ruhen lassen und dann schön in Scheiben geschnitten zu meinem Rübengemüse geben.

  • 8x Karotten (rote & gelbe)
  • 3x kleine Rote Beete
  • 1x Rote Zwiebel
  • 1x Bio Orange
  • Ahornsirup
  • Avocado
  • frischer Thymian
  • frische Minze
  • frischer Majoran
  • Olivenöl
  • schwarzer Pfeffer
  • Flor de Sal

Zuerst wickel ich die Rote Beete einzeln in Alufolie und lege sie für knapp 60 Minuten bei 180°C in den Ofen.

Während die Rote Beete im Ofen bäckt, schneide ich die Gelberüben (Karotten) in fingerdicke Stücke. Diese kommen in eine trockene Pfanne und werden bei kleiner Hitze, zusammen mit etwas frischem Thymian, langsam geröstet. Dabei karamellisiert der Zucker in den Karotten und der Geschmack wird noch intensiver. Das dauert eine ganze Weile. Je nach Dicke können das auch gut 40 Minuten werden. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht zu hoch wird, sonst sind sie außen verbrannt und innen roh. Ganz am Schluss gebe ich noch etwas Olivenöl dazu und aromatisiere das ganze mit etwas Orangenschale; Salz und Pfeffer dazu – mehr braucht es nicht.

Rote Karotten

Die Roten Karotten kommen im Ganzen in den Dämpfeinsatz und werden im Dampf ca. 20 Minuten sanft gedünstet. Kurz vor dem Anrichten halbiere ich sie der länge nach und mariniere sie mit Zitronensaft, etwas Ahornsirup, frischen Majoran und etwas Olivenöl.

geroestete-karotten

Für die Rote Beete mische ich den Saft von einer Orange, eine klein geschnittenen roten Zwiebel, 2-3 EL Ahornsirup und 4-5 EL Olivenöl. Das ganze gebe ich in ein großes Schraubglas und schüttel es kräftig durch. Die Marinade lasse ich für ein paar Minuten ziehen. In der Zeit geben die Zwiebeln den Geschmack ab. Diese siebe ich später wieder heraus, da ich heute keine Lust habe darauf zu beißen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und bei Bedarf noch etwas Zitronensaft dazu geben.

Wenn die Rote Beete gar sind, werden die Knollen geschält und in feine Scheiben geschnitten. Es empfiehlt sich dringend dabei Handschuhe zu tragen, sonst läuft man den restlichen Tag mit roten Fingern durch die Gegend. Die Rote Beete Scheiben mit der Marinade übergießen und kurz ziehen lassen. Vor dem Servieren habe ich noch ein paar Blätter Minze darüber gezupft, das gibt neben der süß-sauren Note noch einen weiteren frische Aspekt dazu.

Ganz zum Schluss wird das Steak sehr kräftig mit groben Salz eingerieben. Das Fleisch habe ich schon früh aus dem Kühlschrank genommen, damit es Zimmertemperatur an nimmt. Eigentlich wäre für so ein schönes Stück Fleisch ein heißer Grill das beste, aber wegen einem einzigen Stück (wir Peganer sind ja sehr genügsam) wollte ich dann doch keine Kohlen anfeuern. Statt dessen nehme ich die Grillpfanne, brate das Fleisch von beiden Seiten jeweils ca. 3 Minuten kräftig an und lasse es danach auf einem Teller (nicht in der Pfanne!) für ca 10 Minuten ruhen bevor ich es in Scheiben schneide und als ‚Beilage‘ zu dem Gemüse gebe.

Angerichtet wird alles mit ein paar Schnitzern Avocado über die noch ein wenig Zitronensaft kommt.