Du magst Burger? Dann kann ich Dir ein Buch empfehlen, das genau das richtige für Dich ist. Ein Nachschlagewerk das bestimmt keine Fragen offen lässt. „Burger Unser“ von Callwey – die Anleitung für den Eintritt ins Burger-Paradies.
Ich hab schon viele Burger gemacht und die waren auch immer gut, aber seit kurzem komme ich mir wieder vor wie ein Novize. Vieles von dem was ich bisher über Burger zu wissen glaubte, wurde mit der Lektüre noch mal kritisch hinterfragt.
„Burger Unser“ – die Anleitung für den Eintritt ins Burger-Paradies. Das ist ganz schön selbstbewußt, gibt es doch schon ein paar Werke die sich mit diesem Thema beschäftigt haben. Dass das Selbstbewußtsein angebracht ist, merkt man aber schon nach dem Lesen der ersten paar Seiten.
Das Buch, davon konnte man ausgehen, hat richtig geile Burger Rezepte. Das macht es aber noch nicht zu einer Offenbarung. Viel mehr besticht es dadurch, dass es sich jeden Aspekt eines Burgers annimmt, und zwar umfassend und bis ins letzte Detail. „Wissen statt Glauben“ werden die Seiten genannt, auf denen geballtes Fachwissen präsentiert wird zu den Themen: Buns, Fleischkunde, Patties, Saucen und Beilagen. Wer das Buch einmal durchgearbeitet hat ist definitiv fit und kann bei theologischen Gesprächen rund um den Burger mitreden!
Bemerkenswert ist der lockere Schreibstil, der mich an vielen Stellen zum Lachen brachte. Es ist ein unterhaltsames Buch, dass Seite für Seite Appetit auf mehr macht. Die Rezepte sind gut beschrieben. Allerdings darf man sich nicht täuschen lassen. In diesem Buch wird alles selbst hergestellt. Wenn es im Rezept heißt dass Ketchup benötigt wird, findet man an dieser Stelle den Verweis zu einem entsprechenden Rezept, wenn ein bestimmter Bun empfohlen wird, genau so. Es empfiehlt sich daher schon frühzeitig mit den Vorbereitungen zu beginnen. Das vermeintliche Fast Food braucht etwas Vorbereitung, da bei der Qualität keine Abstriche gemacht werden.
Um zu probieren ob die Rezepte auch was taugen suchte ich mir einen Burger mit geringen Schwierigkeitsgrad aus. Dazu stellte ich mir selber ein geniales Tomatenketchup her, eine Mayonnaise, Kartoffelbuns, marinierten Spargel und natürlich Patties mit einer empfohlenen Fleischmischung. Leider hatte mein Metzger gerade Urlaub und ich musste zur Konkurrenz ausweichen – das hat etwas Überzeugungsarbeit benötigt da ich mich nicht mit dem 08/15 Hack zufrieden geben wollte.
Belohnt wurde ich mit einem göttlichen Burger der sich „Der fliegende Holländer“ nennt (findet Ihr auf Seite 134).
Als bekehrter Burger-Jünger gelobe ich nach meinen ersten Gehversuchen feierlich, mich ab sofort an die 10 Burger Gebote zu halten die in dem Buch niedergeschrieben wurden. Wer sich an diese Gebote hält wird mit ewiger Glückseligkeit im Burger-Paradies belohnt werden.
Die 10 Burger Gebote
1. Backt Eure Buns selber
Nichts geht über selbstgemachte Buns. Kein fertiges Produkt kommt an die eigene Produktion ran. Möglicherweise sind die ersten Versuche noch nicht perfekt, man braucht schon etwas Geduld für ein perfektes Ergebnis, aber mit etwas Übung ist das Resultat so unglaublich viel besser als alles was man heute fertig kaufen kann. Also ran an den Teig. [separator type=“space“]
2. Achtet auf das Fleisch
Ein Burger kann nur so gut sein wie das Patty. Fertiges Hackfleisch geht nicht. Es ist meistens zu wässrig und hat viel zu wenig Fettanteil, den braucht man aber will man Geschmack haben. Außerdem gibt es da noch die verschiedenen Cuts die zu Patties verarbeitet werden können. Ein gutes Verhältnis zu deinem Metzger oder der eigene Fleischwolf sind hier Gold wert.[separator type=“space“]
3. Ein gutes Patty braucht nur Salz und Pfeffer
Die Liste was in ein Patty gehört ist sehr übersichtlich und kurz. In ein Patty gehört bestes Fleisch und sonst nix. Kein Brot, kein Ei kein sonst was. Nur bestes Fleisch.
Auf ein Patty gehört Salz und Pfeffer. Nur Salz und Pfeffer und sonst nix! – Kann man sich merken finde ich.
4. Seit zärtlich zu Euren Patties
Das Prinzip ist einfach. Das Hackfleisch ist heilig und darf nur kurz berührt werden. Weder soll es lange geknetet werden (wozu auch – siehe 3. Gebot) noch unnötig in Form gepresst werden. Mit einem einfachen Desserring kommt man gut zurecht.[separator type=“space“]
5. Kontrolliert die Kerntemperatur
Glauben ist gut – Kontrolle ist besser. Zwei bis drei Burger kann man auch mal nach Gefühl zubereiten, wenn man aber viele Patties auf dem Grill liegen hat ist die Kontrolle mit einem Fleischthermometer auf jeden Fall die bessere Methode.[separator type=“space“]
6. Röstet die Buns in Butter
Ein kleiner Schritt nur, ein winziges Detail, aber ein wahnsinns Unterschied beim fertigen Burger. Die Röstaromen die dabei entstehen bringen den extra Kick – versporchen![separator type=“space“]
7. Vorbereitung ist alles
Kein Stress! Burger zu machen ist kein Hexenwerk. Damit es aber entspannt bleibt, geh organisiert an die Sache ran. Stell sicher, dass alle Zutaten in Reichweite sind bevor du das Fleisch auf den Grill legst. Wär doch blöd, wenn Du erst beim zusammenbauen feststellst, dass Dir die Saucen fehlen.[separator type=“space“]
8. Weniger ist mehr
Ein perfekter Burger besteht nicht aus Unmengen an Fleisch und Käse. Nicht die Masse macht es, sondern die Klasse. Das Zusammenspiel von Buns und Patties ist entscheidend. Also nicht überteiben. [separator type=“space“]
9. Vergesst die kalten Getränke nicht
Ich zitiere aus dem Buch: „… egal wie gut euer Burger ist, […] wenn es nur lauwarme Apfelschorle zu trinken gibt, seid ihr im Arsch.“ [separator type=“space“]
10. Mach es wie Du willst!
Bei allen Regeln sollte das letzte Gebot noch mal besonders hervorgehoben werden. Geschmäcker sind verschieden, also mach deinen Burger so wie Du es willst. Das gilt für alle Gebote, bis auf das 3. Gebot, das gilt immer! [separator type=“space“]
Neben allem Wissenswerten und genialen Bildern verrät es sämtliche Tipps und Tricks für die eigene Herstellung göttlicher Burger. Der Theorieteil liefert Hintergründe und Rezepte zu den Themen Fleischauswahl, Pattyblends und knackige Beilagen sowie mehr als 50 Saucen und perfekte, selbst gebackene Buns. Im zweiten Teil finden sich nicht nur opulente Beefburger, sondern auch vegane und süße Kreationen, sodass keine Wünsche offen bleiben. Abgerundet wird das Standardwerk durch eine Übersicht der besten Burger-Läden im deutschsprachigen Raum. Ob Burger-Novize oder -Professional – das BURGER UNSER verspricht den Eintritt ins Burger-Paradies! Nicht mehr und nicht weniger. Amen.Gebundene Ausgabe: 288 Seiten Verlag: Callwey, G; Auflage: 2 (9. Mai 2016)