Pegan – der neue Trend beim Essen

Ich bin kein großer Freund von Diäten. Das ist mir entweder zu kompliziert oder zu dogmatisch. Ich bin auch kein Freund von Ernährungsphilosophien so nach dem Moto: ich esse jetzt nur Sachen die mit ‚A‘ anfangen oder die von alleine vom Baum gefallen sind. Ich steh auf gesundes und einfaches Essen.

Jetzt bin ich aber doch auf einen neuen Trend aufmerksam geworden der gerade bei uns anfängt populär zu werden. Es geht um die pegane Ernährung. Wie nicht anders zu erwarten kommt das mal wieder aus Amerika und soll das ganz große Ding hier werden. Pegan ist eine Mischung aus Vegan und Paleo. Salop gesagt ist es eine vegane Ernährung mit Fleisch-Beilage.

Als mir ein Freund vor kurzem davon erzählt hat dachte ich zuerst er macht einen Scherz. Eine Mischung aus Veganer und Paleo-Ernährung wie soll den das gehen? Die einen verstehen keinen Spass, wenn auch nur ein Hauch eines Tieres auf ihrem Teller landet, die anderen, die Paleo Anhänger sind dagegen ganz ihren steinzeitlichen Verwandten verbunden und vertraut darauf, dass nur das gut ist, was dem Ur-Ur-Ur-Ur-usw…-Großvater auch schon zur Verfügung stand.

Was aber beide Vertreter der jeweiligen Philosophien gemeinsam haben, und wo ich ihnen bei aller sonstigen Skepsis zu 100% beipflichte, ist der Schwerpunkt auf frische, gesunde und unverarbeitete Lebensmittel. Dagegen kann man tatsächlich nichts sagen, und daher wage ich mal einen Blick über meinen Tellerrand auf den neuen Trend der von sich behauptet die Vorzüge beider Philosophien zu vereinen.

Der Erfinder Dr. Mark Hyman will damit eher eine Richtung vorgeben und weniger Gesetze und Verbote beim Essen aufstellen. Ihm geht es darum, dass wir qualitativ hochwertiges Essen zu uns nehmen, damit sich unser natürliches Hungergefühl wieder einstellt, und wir nur noch soviel Essen wie wir an Energie und Nährstoffen benötigen.

10 Regeln für den peganen Speiseplan:

1. Kohlehydrate sind erlaubt, aber es sollten die richtigen sein.

Die richtigen Kohlehydrate sind in diesem Fall alle mit einem niedrigen glykämischen Index (GI). Das bedeutet Lebensmittel mit wenig Zucker, Mehl und raffinierten Kohlehydraten.  Fische, Nüsse und Pilze haben einen niedrigen GI und stehen somit auf dem peganen Speiseplan

2. Gemüse, Gemüse und noch mehr Gemüse

Das ist der Punkte bei dem sich die Veganer und die Paleo-Anhänger absolut einig sind. Von Gemüse kann man nicht genug haben. Natürlich ist auch frisches Obst willkommen, aber da es deutlich mehr Zucker hat, wird dem Gemüse der Vortritt gelassen.

3. Vom Fett nur das Beste

Diese Aussage ist wirklich keine Erfindung der peganen Ernährung. Wir sollten bei der Auswahl von Fetten viel kritischer sein. Olivenöl, Avocado oder Fette aus Nüssen sind sehr reich an Omega-3-Fettsäuren. Alle anderen Fetten sollte man nach der Philosophie von Pegan besser meiden. Ebenso Butter.

4. Keine Milchprodukte

Die Pegan-Diät rät dazu auf Milch, Joghurt und Quark zu verzichten – auf die Butter haben wir schon bei den Fetten verzichtet. Auch an dieser Stelle ist die Paleo Diät sich einig mit den Veganern. Milchprodukte sollen das Risiko für Übergewicht, Herzkrankheiten und Diabetes erhöhen.

5. Fleisch gibt es jetzt als Beilage.

Wenn es bisher einen kleinen Salat zum Steak gab, so gibt es ab sofort ein kleines Steak zum coolen Salat und wer will gibt noch etwas gegrilltes Gemüse dazu. Fleisch ist in der peganen Ernährung erlaubt, allerdings wird darauf gedrängt, dass es absolut hochwertig sein muss. Wenn Fleisch dann am besten aus Weidehaltung da das Fleisch dieser Tiere bedingt durch deren Ernährung bessere Fette enthalten.

6. Nüsse und Samen

Nüsse und Samen  sollen oft auf dem Speiseplan stehen. Sie enthalten wichtige Mineralien und Vitamine.

7. Linsen, Bohnen und Kichererbsen in Maßen

Hülsenfrüchte generell gelten als sehr gesund und nahrhaft. Die Pegan-Diät behält sie aus diesem Grund auf dem Einkaufszettel. Jedoch warnt Hyms davor, den Genuss zu übertreiben. Da Hülsenfrüchte Verdauungsprobleme verursachen und den Blutzuckerspiegel steigen lassen sollte man pro Tag nur eine kleine Portion davon essen.

8. Gluten sind bööööööse

Gluten ist in Weizen wie auch in vielen anderen Getreidesorten enthalten. Wer sich also streng nach den peganen Richtlinien ernähren will sollte ab sofort auf Brot, Kuchen und Nudeln verzichten. Selbst Vollkornprodukte werden nicht empfohlen und auch Reis landet in der Verbannung.

9. Zucker ist nicht gut

Das wird niemanden überraschen, Industriezucker, also raffinierter Zucker ist nicht gesund. Das hab ich jetzt schon von verschiedenen anderen Quellen gehört. Wenn es süß sein soll dann bitte mit Honig oder Ahornsirup süßen.

10. Keine Fertigprodukte und Zusatzstoffe

Die Pegan-Diät setzt auf natürliche Produkte. Glutamat oder chemische Zusatzstoffe haben da nichts verloren – die haben übrigens auch in allen anderen Ernährungen nichts verloren, aber ich denke, dass wir uns an dieser Stelle einig sind, sonst würdest Du diesen Beitrag nicht lesen.

 

Soweit die Theorie. Bei genauem Hinsehen stelle ich fest, dass man diese Diät auch als gesunde und ausgewogene Ernährung bezeichen kann. Wer sich an diese Grundsätze hält wird bestimmt gesund leben. Ob es auch auf Dauer immer abwechslungsreich und genussvoll ist – weiß ich nicht, das könnte man nur mit einem Langzeittest herausfinden – und da wird meine Familie streiken.

Ich persönlich bedaure, dass Getreide (auch Vollkornprodukte) generell verpönt sind. Ich bin nun mal ein ganz großer Fan von frischen Brot und Backwaren und Nudeln und und und…

Ach ja und dass Butter auch nicht mehr geht trifft mich schon hart. Fett ist ein Geschmackst träger und ich steh auf guten Geschmack.

(Foto: Mara Zegaliete | fotolia.com)